Kerstin Schulze Kalthoff top in Westfalen

Allgemeine Zeitung ROSENDAHL. Kerstin Schulze Kalthoff ist neue Westfalenmeisterin über die 3000-Meter-Distanz. Bei den U 18/U 20-Titelkämpfen im Stadion Rote Erde in Dortmund ließ sie der Konkurrenz keine Chance - und gewann zudem über 1500 Meter die Vizemeisterschaft.

Kerstin Schulze Kalthoff (rechts) führt das U18 Feld über 1.500m an. Hinter ihr mit der 299 die spätere Siegerin Lea Weike vom TuS Eintracht Minden.

Mit der zweitbesten Meldezeit über die 3000 Meter hatte sich die Osterwickerin das Ziel gesetzt, ganz vorne mitzulaufen und ihre Bestzeit von 10:46,86 Minuten zu steigern. Bei den westdeutschen Langstreckenmeisterschaften Anfang Mai in Solingen war sie noch in den ersten Runden ein viel zu hohes Tempo der Führenden mitgegangen und musste damals im Mittelteil dafür Tribut zollen. Diesmal ging sie die den Hauptteil des Rennens als Führende mit 84 Sekunden pro 400-MeterRunde an. Einen Angriff der Favoritin Nele Weike vom TuS Eintracht Minden nach 2000 Metern konnte sie abwehren und bei der Tempoverschärfung der Favoritin mitgehen. Hier mussten die weiteren Verfolgerinnen passen. Auf der letzten Runde setzte Kerstin alles auf eine Karte, überholte die Favoritin 250 Meter vor dem Ziel am Ende der Gegengeraden und verschärfte weiter das Tempo. Auf der Zielgeraden hatte dann Nele Weike nichts mehr hinzuzusetzen. So gewann Kerstin das Rennen in fantastischen 10:21,57 Minuten - sie verbesserte ihre Bestzeit um 25 Sekunden und wurde Westfalenmeisterin.

Nur 18 Stunden später ging sie über die 1500 Meter an den Start. Auch hier führte sie lange Zeit das U 18-Feld an. Diesmal lauerte Lea Weike, die Zwillingsschwester von Nele Weike, an Position zwei auf ihre Chance. Ihr musste Kerstin im Schlusssprint den Vortritt lassen - das 3.000-MeterRennen einen Tag zuvor hatte doch ein paar Körner gekostet.

Mit einem Augenzwinkern bemerkte der Trainer von TuS Eintracht Minden, dass Nele Weike am Vortag extra Kerstin müde gelaufen hätte, damit nun Lea Weike gewinnen konnte. Trotzdem freute sich Kerstin über die Vizemeisterschaft. Sie unterbot mit 4:49,60 Minuten wiederum die Norm für die Deutschen Meisterschaften Ende Juli in Jena.

Auch für Nadine Thiemann verliefen die Meisterschaften erfreulich. Am ersten Tag überwand sie nach langer Zeit wieder einmal die 1,60 Meter und wurde mit übersprungenen 1,62 Metern Fünfte in der weiblichen U 20. Eine Stunde später stieß sie die 4-kg Kugel auf eine neue persönliche Bestweite von 10,73m und wurde hier Dritte. Am zweiten Tag warf sie den 600g-Speer auf eine neue persönliche Bestleistung von 35,83m und wurde hiermit Vierte im Wettkampf der weiblichen U20.

Nadine Thiemann (Mitte) bei der Speerwurf-Siegerehrung, die bei strömenden Regen kurzerhand in den Stadiondurchgang verlegt wurde.

Geschrieben von: Ingo Röschenkemper